British Christmas

 

Hallo zusammen! Ich hoffe, ihr hattet alle schöne Weihnachten, habt die Feiertage genossen und euch gut erholt.

 

In diesem Blogeintrag möchte ich berichten, wie ich die Weihnachtszeit und Weihnachten hier in England verbracht habe.

 

Advent

 

Grundsätzlich kann man von den Engländern behaupten, dass sie sehr früh mit der Weihnachtsvorbereitung anfangen. Seit Anfang Oktober konnte man überall Adventskalender kaufen und auch die Weihnachtslichter haben das erste Mal Anfang November geleuchtet. Einen Adventskranz gibt es hier nicht, aber dafür stehen schon seit Anfang Dezember die Christbäume im Wohnzimmer und im „Salon“ (weiß nicht, wie ich den Raum sonst nennen soll).

 

In meiner Stadt gab bzw. gibt es auch in der Weihnachtszeit einen Christkindlmarkt, der hier aber „German Market“ heißt. Er ist sehr schön, es gibt viele Sachen zu kaufen, wie zum Beispiel German Köhler Küsse, German Sausages, english Fudge, Raclette, Churros und Gingerbread. Es gibt aber auch anderes als Essen zu kaufen, wie zum Beispiel Seife und selbstgemachte Mützen. Der Haken an der Sache ist, dass alles wahnsinnig teuer ist (5 Pound für eine heiße Schokolade…) und ich und die anderen Austauschschüler deshalb lieber unser Geld für andere Dinge ausgeben (wenn Mama und Papa mal nicht zahlen…:P).

 

Es gibt hier auch eine Schlittschuhbahn, die allerdings auch wieder 11 Pound kostet und deshalb noch nicht von mir ausprobiert wurde, aber wahrscheinlich gehe ich morgen mit meiner Gastfamilie und ein paar Freunden von ihnen dort hin.

 

Auch an der Weihnachtsdekoration wurde nicht gespart. In dem Park stand unübertrieben alle zehn Meter ein Weihnachtsbaum oder eine andere Weihnachtsdekoration wie zum Beispiel ein glitzernder Teddybär.

 

 Allerdings muss man sagen, dass meiner Meinung nach London, wo ich zwei Mal während der Adventszeit war, relativ wenig geschmückt ist. Klar, zwischendurch entdeckt man schon einen kitschigen röhrenden Hirschen vor Covent Garden oder einen riesigen leuchtenden Engel über der Oxford Street, aber grundsätzlich hat man sehr wenig Verzierung gesehen, dafür, dass es London ist.

 

Feiertage

 

24.12.: Der 24. Dezember ist hier eigentlich noch ein ziemlich gewöhnlicher Tag und wird kaum (und wenn erst am Abend wegen Christmas Eve) gefeiert.

 

Ich bin spontan am späten Vormittag mit meiner Gastfamilie mit ins Kino gekommen. Wir haben uns dort mit Freunden von ihnen getroffen und den Kinderfilm „Nativity Rocks!“ angeschaut, der ganz okay war. Danach haben wir noch bei einem Italiener gegessen, einen kleinen Spaziergang zum „upsidedown house“ gemacht und sind anschließend am späten Nachmittag nachhause gefahren. Dann hat jeder noch etwas für sich gemacht, ich habe unter anderem mit meiner Familie in Deutschland telefoniert.

 

25.12.: Am Morgen bin ich gegen 8 Uhr aufgestanden und wurde erstmal von einem stocking überrascht, der vor meiner Tür stand. Diesen habe ich dann auch erstmal gemeinsam mit meinem jüngeren Gastbruder geöffnet und mich über die Süßigkeiten und Kleinigkeiten (wie z.B. Harry-Potter-Merch) gefreut. Jeder hat für sich gefrühstückt. Gegen 9 Uhr sind wir dann zur Kirche aufgebrochen. Der Gottesdienst war eigentlich ziemlich ähnlich zu dem in Deutschland, meine Gastfamilie ist katholisch und demnach waren wir auch nicht in einem anglikanischen, sondern katholischen Gottesdienst. Danach sind wir dann wieder zurück nachhause gefahren und meine Gastgroßeltern, die auch mit in der Kirche waren, sind mitgekommen. Zuerst haben wir Mince Pies gegessen, bevor wir endlich Bescherung hatten. Ich habe viele Pakete aus Deutschland bekommen, über die ich mich riesig gefreut habe, aber auch meine Gastfamilie hat mir einiges geschenkt.

 

Um etwa 14:45 Uhr sind wir dann zu einem Restaurant aufgebrochen, wo wir ein Großes lunch/dinner hatten. Dort habe ich dann auch das erste Mal einen Cracker gekracht und eine Krone während des Essens getragen, wie es die Engländer zu Weihnachten so machen. Das Essen hat natürlich auch sehr gut geschmeckt J. Abends haben wir dann noch eine Comedy-Show von Michael McIntyre angeschaut und sind spät ins Bett gegangen.

 

26.12.: Zwar ist der 26.12. hier auch noch ein Feiertag, aber es wird nicht mehr sehr stark gefeiert. Vormittags haben alle einfach gemacht worauf sie Lust hatten und nachmittags haben wir noch einen Spaziergang gemacht. Sehr erstaunlich fand ich, dass die Supermärkte alle aufhatten (meine Gastmutter hat Eis eingekauft), weil in Deutschland die Läden niemals am 2. Weihnachtsfeiertag geöffnet hätten. Aber das ist glaub ich einfach eine andere Kultur, hier hat ja auch Sonntag alles auf. 

 

Weihnachten-Fest der Familie?

 

Eigentlich dachte ich, dass Weihnachten sehr schwer für mich wird. Weihnachten ist ja ein Familienfest und ich wusste, dass ich es das erste Mal nicht mit meiner Familie verbringen würde. Noch dazu kam, dass alle anderen Austauschschülerin (außer einer anderen) über Weihnachten nachhause geflogen und gerade bei ihrer Familie waren.

 

Der 24. wird ja hier in England fast gar nicht gefeiert. Deshalb dachte ich auch, dass dieser Tag am schwierigsten für mich wird, da ich nicht bei unserem traditionellen Heiligmorgenbrunch (Grüße gehen raus an alle, die auch immer dabei sind und wissen was ich meine J)und abends bei der Bescherung und Kirche dabei sein werde, sondern stattdessen einen ganz normalen Tag habe.

 

Allerdings lief es tatsächlich super und ich habe über das ganze Weihnachtsfest kein Heimweh gekriegt. Ich denke, das wichtigste war, dass ich oft beschäftigt war und deshalb nicht so oft an zuhause denken musste. Selbst, als ich mit meiner Familie geskyped habe, hab ich kein Heimweh gekriegt.

 

Deshalb bin ich auch wahnsinnig froh, über Weihnachten geblieben zu sein. Ich finde, es war eine super Erfahrung, britische Weihnachten zu erleben und die englischen Bräuche zu erfahren und mitzumachen.

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Hoffentlich könnt ihr euch jetzt besser vorstellen, was es heißt, britische Weihnachten zu feiern.

 

Ich habe jetzt noch 2 Wochen Ferien, in denen ich einiges mit meiner Gastfamilie unternehmen werde. Außerdem werde ich versuchen, allgemeines über meinen Austausch und England auf meinem Blog zu veröffentlichen. Ich habe einige Ideen für ein paar Themen, über die ich schreiben will, falls es aber etwas gibt, das euch besonders interessiert, freue ich mich sehr, wenn ihr es mich in den Kommentaren wissen lässt.

 

Macht´s gut und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

 

Eure Anne <3

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Kommentare: 1
  • #1

    Kiki (Samstag, 29 Dezember 2018 22:10)

    Schön beschrieben! Ich könnte mir vorstellen, dass jetzt tatsächlich einige andere Gastschüler Lust haben , über Weihnachten im Gastland zu bleiben.