Einige Infos über einen England-Austausch

 

Hallo ihr Lieben!

 

Ich hoffe, euch geht es allen gut und ihr seid fit und munter ins neue Jahr gestartet. Genau heute in zwei Wochen fliege ich nachhause und deshalb wird es langsam Zeit, die letzten Sachen, die ich noch über meine Zeit in England veröffentlichen will, nun aufzuschreiben. Ich will also in diesem Blogeintrag noch mal auf ein paar Sachen, die mir während meiner Zeit hier begegnet sind, eingehen.

 

Das heißt aber noch lange nicht, dass das mein letzter Blogeintrag wird, natürlich werde ich auch noch einen Blogeintrag über meine Ankunft in Deutschland und einen Erfahrungsbericht schreiben.

 

Nehmt diesen Blogeintrag nicht zu ernst, er dient nur zur Unterhaltung und enthält meine persönliche Meinung zu einzelnen Themen. Ich hoffe, es gefällt euch J

 

Annes England-Knigge

 

Diese Punkte sollte man beachten, wenn man in England ist:

 

1.      Egal in welcher Situation, ob an der Bushaltestelle oder in der Cafeteria, die Engländer bilden sehr gerne Schlangen

 

2.      Wenn man aus dem Bus aussteigt, sagt man immer thank you, cheers o.ä. zum Busfahrer

 

3.      Wenn der Bus kommt, sollte man eine Hand rausstrecken, um dem Busfahrer zu signalisieren, dass man zusteigen will, ansonsten kann es passieren, dass der Bus nicht anhält

 

4.      Egal, ob man sich später sieht oder nicht, man sagt zur Verabschiedung „See you later“

 

5.      Eine Frau, die man nicht gut kennt, spricht man mit Ms an, verheiratete Frauen werden mit Mrs angesprochen und junge Frauen mit Miss

 

6.      1 Pound entspricht im Moment etwa 1,12 Euro (während meiner Zeit hier waren es auch mal 1,14 Euro oder 1,11 Euro)

 

 

 

Das ist mir in England besonders aufgefallen

 

1.      Öffnungszeiten: Die Öffnungszeiten unterscheiden sich sehr von denen in Deutschland: In Deutschland haben die Läden unter der Woche länger offen, sind dafür aber Samstagnachmittag und an Sonntagen und Feiertagen komplett geschlossen.

 

In England sind die Läden (also auch so riesige shops wie Boots) unter der Woche ab 6 Uhr zu (abgesehen von Supermärkten, die haben teilweise24/7 auf), haben aber Samstag und Sonntag den ganzen Tag geöffnet. Besonders beeindruckend fand ich, dass unser lokaler Supermarkt sogar an den Weihnachtsfeiertagen offen hatte.

 

2.      Diese 3 Fragen spalten die Nation:

 

·         Ist der Brexit gut oder nicht?

 

·         Steckt man das Shirt seiner PE uniform in den Rock oder nicht?

 

·         Kommt erst die Milch oder der Tee in die Tasse?

 

3.      Riesensupermärkte: Ich beneide die Engländer für die Riesensupermärkte, die es auch in Italien, Amerika und in vielen anderen Ländern gibt, nur nicht dort, wo ich lebe

 

4.      Attendance: Die englischen Schulen sehen es viel strenger mit der Anwesenheit als die Schulen in Deutschland: Deshalb werden regelmäßig Attendance-Fragebögen ausgefüllt, in denen man Fragen zur Attendance beantworten muss, wie zum Beispiel, wie man seine Attendance verbessern will.

 

Außerdem kann man nicht so einfach sich während der Schulzeit nachhause gehen, wenn es einem schlecht geht. Falls man sich vorzeitig abmelden will, muss man ins medical Zimmer gehen und ist dort für lange Zeit (um sich zu erholen), dann wird nach einem geschaut und wenn sich sein Zustand nicht verschlechtert hat, wird man wieder zurück in den Unterricht geschickt. Die einzigen Gründe, warum man frühzeitig nachhause gehen darf, sind Fieber, Erbrechen oder wenn man stark blutet.

 

Zusätzlich darf man nicht zu oft zu Hause bleiben: Eine andere Austauschschülerin war mal sehr krank und auch beim Arzt, der ihr gesagt hat, dass sie mindestens 9 Tage im Bett bleiben sollte. Nach 3 Tagen hat aber dann die Schule bei ihr angerufen

 

und gesagt, dass sie am nächsten Tag wieder in die Schule kommen muss. Sie ist dann auch für einen Tag gekommen, am nächsten Tag ist sie aber wieder verständlicherweise zuhause geblieben.

 

Eine andere Freundin von mir hat einen Brief von der Schule gekriegt, weil sie in 4 Monaten insgesamt 5 Tage krank war und das anscheinend viel zu viele Fehltage sind.

 

Diese Attendance hat schon für viel Ärger unter den Austauschschülern gesorgt. Das Unsinnige Sache daran ist nämlich, dass unsere Schule uns nicht erlaubt, Jacken innerhalb des Schulgebäudes zu tragen, es aber auch keine funktionierenden Heizungen gibt und es daher sehr kalt im Gebäude ist. Wenn wir dann aber krank werden, heißt es, dass wir in die Schule kommen müssen…Und mal ganz ehrlich, wenn wir PE haben und in T-Shirts und Röcken bei 5 Grad Außentemperatur draußen Dauerlauf machen und danach noch 10min auf eine andere Gruppe warten müssen, trägt das auch nicht gerade zu unserer Gesundheit bei.

 

So, genug ausgekotzt über Attendance.

 

 

 

5.      Loben: Im Gegensatz zu Deutschland wird in England viel öfter gelobt. Beispielsweise wird man in der Schule gelobt, wenn man etwas gut gemacht hat. Oder man wird gelobt, wenn man eine Frage stellt. An sich finde ich es schön, wenn jemand mal zu einem sagt, dass man etwas gut gemacht hat, allerdings finde ich, man sollte auch nicht übertreiben wie unser Mather-Lehrer, der für noch so dumme Fragen als Antwort „well done for asking“ gibt.

 

 

 

6.      Umweltschutz: In Sachen Umweltschutz sind die Deutschen den Briten sehr stark voraus. Eigentlich dachte ich immer, dass Deutschland ein Land ist, das viel Plastik benutzt, aber tatsächlich ist es nichts im Vergleich zu hier. Beispielsweise gibt es hier sehr oft einzeln verpackte Snacktüten, also zum Beispiel kleine Chipstüten, die wiederum in einer riesigen Tüte als 6er- oder 12er-Verpackungen verkauft werden. Außerdem wird das Brot und Obst in Plastik verpackt und auch einfache breadrolls in unserer Schulkantine werden in einzelnen Tütchen verkauft. Auch die Milch gibt es hier ausschließlich in Plastikflaschen zu kaufen und es gibt keine Mehrwegflaschen.

 

 

 

Diese Dinge vermisse ich an Deutschland

 

·         Personen: Familie und Freunde natürlich J

 

·         Hobbies: Klavierspielen, Chor, backen

 

·         Essen: deutsches Brot, Katjes, Abendbrot, Kaffeemahlzeit, guten Käse, Obst (meine Gastfamilie hat eine Schüssel an der ich mich bedienen darf, in der aber immer nur Mandarinen und Bananen sind; es ist schwer, sich selber Früchte zu kaufen, weil sie schwierig zu lagern sind und nicht lange haltbar sind)

 

·         Schule: gefordert zu werden, AGs wie Chor und SMV, Schulschluss um 13 Uhr an einigen Tagen, keine Kleidervorschriften

 

·         Situationen: gemeinsame Abende mit der Familie (meine Gastfamilie geht immer sehr früh schlafen), gemeinsame Frühstücke mit der Familie (hier isst jeder für sich zum Frühstück)

 

·         Orte: unsere Kirche, München (Großstadtfeeling…)

 

·         Komfortzone: Wäsche muss nicht selber gewaschen werden, Eltern können einen notfalls von Verabredungen abholen, Selbstbedienung am Kühlschrank

 

 

 

Das klingt jetzt so, als würde es mir hier wahnsinnig schlecht gehen, weil ich so viele Sachen vermisse, das stimmt aber überhaupt nicht , im Gegenteil, ich würde gerne noch länger hier bleiben! Ich will damit nur zeigen, dass es so viele Dinge gibt, über die man sich zuhause so glücklich schätzen kann, die während eines Schüleraustausches nicht selbstverständlich sind. Zum Ausgleich dazu auch noch:

 

Diese Dinge werde ich an England vermissen

 

·         Personen: Gastfamilie und Freunde natürlich (und meine Gastkatzen)

 

·         Hobbies: Freunde treffen (das macht man hier öfter, weil man einfach nicht so viel Schulstress und mehr Freizeit hat), Tanzen (mach ich in Deutschland zwar auch, aber nicht auf so einem hohen Level)

 

·         Essen: Chocolate Fudge Cake,  Roasted Potatoes, Quorn, Porridge

 

·         Situationen: Sonntag-Nachmittags-Dinner, abendliche hide-and-seek Spiele mit meinen Gastbrüdern, Nachmittage bei costa

 

·         Schule: Sociology, Psychology, Dance, Food Tech (Also die Fächer, die ich in Deutschland nicht habe), die wenigen Hausaufgaben, wenige Tests, Schulbeginn erst um 8:35 Uhr, entspannte Lehrer

 

·         Orte: großes Haus meiner Gastfamilie, Strand, meine Stadt, Nähe zu London

 

Liebe Grüße,

 

eure Anne <3

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